Archiv für den Monat: August 2020

„Excel-Problem (2)“: Flexibilität, die Ihre Ergebnisse beeinträchtigen kann

Immer wieder werde ich auf Publikationen, Dokumente oder Posts in den Sozialen Medien aufmerksam, in denen Nachteile von Excel aufgezählt werden. Interessanterweise zählt der jeweilige Autor nicht nur die Nachteile von Excel auf, sondern stellt meist auch noch eine Alternative zu Excel vor. Es handelt sich dann meist um ein Tool einer Softwareschmiede, auf dessen payroll der Autor auch zu finden ist. Seit 1989 arbeite ich mit Excel und kenne seine Stärken und weiß, wie man seine „Schwächen“ umgehen kann. Kürzlich habe ich wieder ein Whitepaper gefunden. Hier eine Serie von Gegendarstellungen zu den darin aufgestellten Behauptungen.

Behauptung Nr.2

Gegenrede:

Diese Behauptung ist nicht haltbar. Wenn man ein Excel-Modell nach bestimmten Prinzipien aufbaut (z.B. PRT-Modellierung), dann ist das Excel-Modell geteilt in einen Import-Bereich, einen Berechnungs-Bereich und in einen Ausgabe-Bereich.
Im Berechnungsbereich und Importbereich werden „intelligente Tabellen“ eingesetzt, damit werden alle Formeln/Funktionen und Bereiche automatisch angepasst. VLOOKUP/SVERWEIS wird entweder durch XVERWEIS  (Excel365), INDEX/VERGELICH oder durch Power Query ersetzt. Die Sheets des Berechnungsbereich und des Ausgabe-Bereich werden vor dem Überschreiben geschützt. Setzt man zusätzlich noch Schaltflächen ein, so entfällt auch eine manuelle Dateneingabe von Steuerungsparametern oder anderen Daten.

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Endlich mit gutem Gewissen sortieren!

Sortieren von Daten ist „Teufelszeug“! 😉
Das Sortieren von Daten in Excel verletzt die Forderung, Daten im Original aufzubewahren! Denn der Ursprung der Daten lässt sich nicht mehr (im Gegensatz zu Datenbanken) zurückverfolgen oder wiederherstellen. Oder bei falscher Markierung in der Tabelle wird u.U. nur ein Teil der Daten sortiert.

Wie auch immer: die Sortierung lässt nicht mehr zum Ursprungszustand zurückverfolgen.

Microsoft hat mit seinem April-Update die seit 2018 angekündigten neuen Features endlich zur Verfügung gestellt. Eine davon ist die Funktion SORTIERENNACH().

SORTIERENNACH() sortiert die Inhalte eines Bereichs oder einer Matrix anhand der Werte in einem anderen Bereich oder einer Matrix. Dabei regiert die Funktion auf eine Veränderung der Größe des Quellbereichs, was etwas mit dem neuen Konzept der Dynamischen Arrays zu tun hat.

Wer noch nicht mit Excel365 arbeitet, der setzt bitte weiterhin die Funktion KKLEINSTE() und die „Intelligente Tabelle“ ein, wir in unserem Beispiel zum Sortieren eines Balkendiagramms ohne VBA?

Jetzt haben wir dieses Beispiel eines automatisch sortierten Balken-Diagramms mit der Funktion SORTIERENNACH() aufbereitet. Sehen Sie hier unser Beispiel

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von videopress.com zu laden.

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Power Query (#018): Runden – ganz einfach? Weit gefehlt!

In einem Projekt für ein Schweizer Logistik-Unternehmen habe ich beim Einsatz von Power Query geringfügige Abweichungen bei den Kontrollsummen entdeckt. Die Ursache war schnell gefunden: Rundungsdifferenzen!
Diese entstanden, da die im CSV-Format auf SharePoint gespeicherten Dateien eine geringere Genauigkeit bei den Dezimalstellen aufweisen, Excel jedoch mit 15 Stellen Genauigkeit rechnet.

Ich dachte mir: in Excel würde ich nun Runden, dann mache ich das doch in Power Query genauso! Schließlich gibt es in Power Query zahlreiche Funktionen, die den Tabellen-Funktionen von Excel (scheinbar!) entsprechen. Also mal schnell die Funktion ROUND in die Abfragen eingebaut und schon sah das Ergebnis besser aus.

Bis ich dann in den Testdaten wieder eine Abweichung entdeckte. Und nur in bestimmten Fällen…

Das brachte mich dazu, das Thema Runden in Power Query genauer zu testen.
Und siehe da:
Es gibt unglaublich viele Methoden, um mit Power Query Dezimalzahlen zu runden, jedoch führt nur eine Methode zum gewünschten Ziel!

Vermeiden Sie Rundungsfehler in Power Query!

Sehen Sie hierzu das Beispiel Fehlerquelle_Runden

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(Montag)morgens, halb zehn in Deutschland…. (2)

… wird normalerweise die Werbung für eine bekannte Waffelschnitte eingeleitet. Aber es geht hier nicht um Süsskram, sondern um den Controller Max Mustermann des Unternehmens X AG. Der muss nämlich jeden Montagmorgen den für 12:00 vorgesehenen Vorstands-, Sales-, HR-Report (bitte gedanklich ergänzen!) fertigstellen.

Kommt Ihnen das eventuell bekannt vor? 😉  Es geht weiter….

Diesen Montag kann er endlich um 9:30 die Monats-Reports aus SAP (kann beliebig durch eine andere Datenquelle ersetzt werden) als Excel-Files in einen definierten Ordner herunterladen. Danach „verbindet“ er die Daten hektisch mit SVERWEIS  zu einer Datenquelle, sortiert sie ein bisschen um, baut hier einen Link neu auf, eliminiert dort ein Fehlerchen, flucht über die Performance der Datei in der Größe von 70 MB  und kann endlich um 11:58 die Report-Datei abschicken. 

Stopp, das hatten wir doch schon einmal in einem anderen Beitrag!

Warum kommt Max Mustermann eigentlich jeden Montagmorgen in diese Situation? Weil er sehr gute Excel-Kenntnisse hat! Klingt Paradox, oder? Max Mustermann ist sehr viel in den sozialen Medien unterwegs und sieht dort regelmäßig Webinare, Tutorials, Videos, liest BLOGS von Excel-Gurus, alles kostenlos und spart so eine Menge Geld für Weiterbildung. Er lernt auf diesem Weg sehr viel spannende Excel-Techniken kennen und da er ein begeisterter Tüftler ist, gelingt es ihm immer wieder, diese fantastischen Excel-Techniken in seine Modelle zu integrieren.
Soweit so gut.
Trotzdem hat er jeden Montag diesen Stress. Warum nur? Muss an Excel liegen, ja, natürlich Excel ist schuld, denn Max Mustermann weiß eigentlich alles, was man als Controller über Excel wissen muss. Daher denkt er schon seit einiger Zeit über die Beschaffung einer anderen Software nach.

Caroline Musterfrau, Controllerin im Unternehmen Y AG hat vor mehr als zwei Jahren mal mit einem Excel-Modell kalkuliert, wieviel die kostenlose Weiterbildung über die Sozialen Medien wirklich kostet und sich daher für zwei Seminarbesuche (3 Tage) entschieden ;-). In dem einen lernt Sie die Möglichkeiten von Power Query kennen und in dem anderen, wie Sie ein Dashboard mit Excel erstellen kann. So hat sie nicht nur fantastische Excel-Techniken kennengelernt, sondern auch, wie man bei der Erstellung eines Dashboards Zeit sparen kann. Daher konnte sie nach 1-2 Tagen Planung des Modells und der Techniken in nur drei Tagen ein Dashboard erstellen, das jeden Montagmorgen nur noch geöffnet werden muss und stets die aktuellen Zahlen enthält.

Sie hat alles in allem 8 Personentage investiert und erspart sich nun seit 2 Jahren die hektischen Stunden am Montagmorgen. Die kann sie nun für andere Dinge nutzen!

Melanie Musterfrau, Controllerin des Unternehmens Z AG, hat sich vor mehr als zwei Jahren für eine Dashbord-Lösung mit Power BI entschieden. Es war eine hektische Zeit im Unternehmen, da kurz zuvor ein Merger stattgefunden hat und seither permanent neu organisiert wird. Daher kann sie nicht viel Zeit für Weiterbildung investieren. Sie hat ebenfalls mit einem Excel-Modell kalkuliert wieviel die kostenlose Weiterbildung über die Sozialen Medien kostet und sich daher für einen Seminarbesuch (1 Tag) entschieden 😉 . In dem Seminar über Power BI-Desktop hat sie erfahren, wie sie ein Datenmodell als Basis für das Dashboard erstellt, Measures entwickelt und deren Ergebnisse mit den dynamischen Visuals als Charts umsetzt. Mit 1-2 Tagen Planung des Modells und der Techniken konnte sie in zwei Tagen ein Dashboard erstellen. Dabei ließ sie sich stundenweise per Online-Tool coachen und so typische „Klippen“ bei der Umsetzung vermeiden.

Sie hat alles in allem 5 Personentage + einen Tag Coaching, stundenweise verteilt über mehrere Tage, investiert und erspart sich nun seit 2 Jahren die hektischen Stunden am Montagmorgen. Die kann sie nun für andere Dinge nutzen!

Soweit unsere kleine Geschichte vom Montagmorgen. 🙂

Wo finden Sie sich wieder? Wo möchten Sie als ControllerIn gerne hin? 😉

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Legt Corona das Controlling still?

Diese Frage stellt. Dr. Niels Dechow von der EBS in Oestrich-Winkel. Er berichtet von seiner Beobachtung, dass in vielen Unternehmen das Controlling seit Wochen nur noch Ausgabensteuerung betreibt. Dabei seien gerade jetzt brillante strategische Controller zur der Neujustierung des Geschäftsmodells sowie Kommunikation gefragt. Hier geht es zum lesenswerten Beitrag in der Zeitschrift Finance .

Kommunikation in Zeiten von Corona wichtiger

Dechow meint u.a. :
„Nun stellt sich die Frage, warum ausgerechnet das Controlling sich mit solchen Themenstellungen auseinandersetzen sollte. Die Antwort ist einfach. Im Unternehmen kennt sich meist kein anderer besser mit der Ressourcenallokation aus als der Controller.  Die Herausforderung besteht darin, dass der Controller dieses Wissen auch gut kommuniziert.  In der Krise ist dies besonders wichtig, und jetzt gerade können wir aus der Mediendebatte viel über die Mechanismen von Krisenkommunikation und Kommunikationskrisen erfahren.“

Ich würde noch einen Schritt weiter gehen und die Frage stellen, warum Controller (und das nicht nur in der Krise) bei der Vorbereitung von Entscheidungen deren (finanzielle Aus-)Wirkung auf relevante Stakeholder nicht in ihre Szenarien mit einbeziehen. Wenn schon Coopetition, dann intern mit den Kommunikatoren. Lesen Sie, mit welchen Folgen adidas zu kämpfen hatte und warum ein Kommunikations-Controlling wichtiger denn je ist.

„Excel-Problem (1)“: Manuelle Routinen und problematische Datenintegration

Immer wieder werde ich auf Publikationen, Dokumente oder Posts in den Sozialen Medien aufmerksam, in denen Nachteile von Excel aufgezählt werden. Interessanterweise zählt der jeweilige Autor nicht nur die Nachteile von Excel auf, sondern stellt meist auch noch eine Alternative zu Excel vor. Es handelt sich dann meist um ein Tool einer Softwareschmiede, auf dessen payroll der Autor auch zu finden ist. Seit 1989 arbeite ich mit Excel und kenne seine Stärken und weiß, wie man seine „Schwächen“ umgehen kann. Kürzlich habe ich wieder ein Whitepaper gefunden. Hier eine Serie von Gegendarstellungen zu den darin aufgestellten Behauptungen.

Behauptung Nr.1

Gegenrede:
So kann man mit Excel arbeiten, wenn man es nicht besser weiß. Bereits seit der Version Excel 5.0 (1995) gibt es eine ODBC-Schnittstelle, mit der man von Excel aus dynamisch auf Datenbanken, andere Excel-Dateien, OLAP-Cubes sowie Text-Dateien zugreifen kann. Damit ist seit 1995 eine manuelle Dateneingabe nicht mehr notwendig. Setzt man zusätzlich noch Schaltflächen ein, so entfällt auch eine manuelle Dateneingabe von Steuerungsparametern. Mit der Einführung von Power Query haben sich die Möglichkeiten der Datenintegration erheblich erweitert.

Einer der zahlreichen Vorteile in der Anwendung von Power Query:
Jeder Schritt wird dokumentiert und in exakt gleicher Reihenfolge bei einer Aktualisierung wiederholt. Hat man also bspw. einmal einen Report mit Power Query erstellt, der seine Datenbasis in ERP- und /oder Finanzsystemen hat, muss man lediglich die Daten mit einem Knopfdruck aktualisieren. Auch das kann man mit einer kleinen Voreinstellung automatisieren.

Power Query ermöglicht das dynamische Anbinden von Datenquellen und eine permanente, automatische Aktualisierung des Zielmodells. Insofern ist Behauptung Nr.1 in meinen Augen nicht haltbar!

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Excel ist immer schuld!

Falsche Ergebnisse irgendwo? Excel ist schuld! In den letzten Tagen publizieren Medien wieder Beiträge, in denen Excel-Modelle als Ursache für Pleiten, Pech und Pannen genannt werden. Mitte August berichtet die Süddeutsche Zeitung von Pannen bei den Corona-Tests an den bayerischen Grenzen in Excel-Tabellen erfasst wurden und es zu fehlerhaften Erfassungen kam.

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(Montag)morgens, halb zehn in Deutschland…. (1)

 … wird normalerweise die Werbung für eine bekannte Waffelschnitte eingeleitet. Aber es geht hier nicht um Süsskram, sondern um den Controller Max Mustermann des Unternehmens X AG. Der muss nämlich jeden Montagmorgen den für 12:00 vorgesehenen Vorstands-, Sales-, HR-Report (bitte gedanklich ergänzen!) fertigstellen.

Kommt Ihnen das eventuell bekannt vor? 😉  Es geht weiter….

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Working Capital Management mit Excel, überarbeitet!

Anfang August habe ich eine Idee für ein dreistündiges Online-Seminar vorgestellt. Das Feedback mit Ergänzungsvorschlägen war enorm. Diese habe ich nun in das Modell (noch nicht perfekt) eingebaut und stelle das in einem weiteren Video vor. Die Änderungen sind allerdings so umfangreich, dass das Ganze eher auf mehrere Seminarmodule á 3 Stunden (=2 x 85 Minuten + 10 Minuten Pause) hinausläuft. Auch hierzu ist Ihr Feedback sehr willkommen.

Macht so ein Excel-Model Sinn angesichts SAP Working Capital Analytics und anderen IT-Systemen?

Hier der angedachte, modulare Aufbau, jedes Modul einzeln buchbar. Modul 1 entspricht dem grundsätzlichen Modell, wie in Video 1 vorgestellt. Die anderen Module erweitern dann dieses Basismodell. Für manchen genügt mglw. das Modul 1 völlig.

Nutzen Sie für Ihre Anmerkungen bitte die Kommentarfunktion am Anfang dieses Beitrags oder senden Sie mir eine Mail an info@prt.de. Vielen Dank! 🙂