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Professionelle Diagramme mit Excel erstellen

Excel bietet viele Techniken zur Erstellung von Diagrammen an. Leider genügen diese nicht den Ansprüchen der Berichtsempfänger an professionelle Management-Charts. Für ein periodisches Reporting sind die vorherrschenden Anwendungstechniken zu zeitaufwendig und das Ergebnis meist nicht optimal.

Mit einer geeigneten Modellierung, mit dem Einsatz von speziellen Tabellenfunktionen, Schaltflächen und grafischen Elementen kann man allerdings Vorlagendateien erstellen, die jeden Monat automatisch die vorhandenen Diagramme an die vorhandenen Daten anpassen. Danach können diese Diagramme in das verwendete Reporting-Tool (PowerPoint, Dashboard, andere Excel-Dateien) eingebunden werden. Die dafür notwendigen Techniken und Funktionalitäten sind sehr überschaubar und ergeben in Kombination nahezu unendliche Möglichkeiten.

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VBA-Programmierung ist dazu nicht notwendig, denn durch effektiven Modellaufbau und intelligenten Einsatz von Tabellen-Funktionen können automatische Vorlagen erstellt werden. Diese Vorlagen werden in den Reporting-Prozess integriert und sind keine Insellösungen.

Die Diashow zeigt Ihnen einige Beispiele von dem, was möglich ist. 🙂

Diese Techniken zeigen wir in unserem Seminar Professionelle Diagramme mit Excel erstellen.

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Excel-Tipp: Zeilen automatisch hervorheben => Keine, jede zweite, jede dritte, usw. !

Bei größeren Tabellen ist es wichtig, in den Zeilen dem menschlichen Auge eine Bezugslinie anzubieten. So wird das Ganze lesbarer.

Bei den früher verwendeten Ausdrucken auf EDV-Endlospapier (kennen Sie das noch?) war jede zweite Zeile grün oder später grau bedruckt.

In Excel-Tabellen können Sie dazu die Zellformatierung verwenden.

Was aber ist, wenn Sie spontan keine, jede zweite, jede dritte (usw.) Zeile mit einer Formatierung versehen wollen?

Dann verwenden Sie die Bedingte Formatierung! Sehen Sie sich dieses Beispiel an……


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Neues aus der Ideenwerkstatt des Internationalen Controllervereins

Industrie 4.0“ bezeichnet die vierte industrielle Revolution. Das Ziel dabei sind intelligent vernetzte Fabriken und Wertschöpfungsketten, die eine flexiblere, effizientere und kundenindividuellere Produktion ermöglichen. Experten prognostizieren hierdurch eine Produktivitätssteigerung von bis zu 50%. Diese Produktivitätssteigerung soll realisiert werden durch den Einsatz neuer Technologien sowie der damit zusammenhängenden verbesserten Organisation und Steuerung gesamter Wertschöpfungsketten. Cyber-Physische Systeme gelten dabei als wesentliche technologische Befähiger (Eanabler). Diese stehen für die Zusammenführung der virtuellen (cyber) Welt und realen (physischen) Welt zu einem Internet der Dinge. Ein Klick auf die Abbildung bring zu einem interessanten und aktuellen Papier des Internationalen Controllervereins (ICV).

Klicke, um auf Dream_Car_Industrie4.0_DE.pdf zuzugreifen

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Bedingte Formatierung für Diagramme

Die Bedingte Formatierung ist ein tolles Feature in Excel. Leider gibt es das nicht für Diagramme. Dafür muss man ein wenig tricksen.

Das Steuern von Diagrammelementen über Schaltflächen ist eine schöne Möglichkeit, Dynamik in ein Diagramm zu bringen oder Positionen von Elementen von außen zu steuern.

Die Darstellung von Abweichungen sind ein wichtiges Thema im Controlling. Spannend wird es, wenn man Textbausteine hinterlegt und sich automatisch unterschiedliche Diagrammtitel anzeigen lässt, sobald Grenzen überschritten werden.

Setzen Sie Punkt-XY-Diagramme ein, können Sie prinzipiell jedes Diagramm Ihrer Wahl erstellen.

Heute gibt es beim Chart des Monats keinen Optimierungsvorschlag, sondern gleich eine „Vorlage“ zur Darstellung von Planabweichungen. Viel Spaß beim „Knobeln“, mit welchen Techniken wir dieses Diagramm so dynamisch gestaltet haben. Hier finden Sie das  ChartDesMonatsApril2014.


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Mehr als 20 Jahre Excel im Controlling – Eine Seminarhistorie

Neulich räumten wir unser Archiv auf und machten dabei eine interessante Entdeckung:
Unser Seminar Excel im Controlling und Finanzwesen haben wir im März 1993 erstmalig durchgeführt. Ein unglaublicher Zufall kurz darauf: Ein Teilnehmer dieses ersten Seminares nahm im Oktober 2012 wieder an einem unserer Seminare teil, fast 20 Jahre später! Dieser Zufall war für uns Anlass, unsere Seminarhistorie zu recherchieren. Weiterlesen

10 Regeln, damit Ihr Reporting zum Erfolg wird!

Controller sind für die Transparenz des Unternehmens Ergebnisses verantwortlich, während das Management für das Ergebnis selbst verantwort­lich ist. Daher ist es eine der Hauptaufgaben von Controllern, diese Transparenz herzustellen, damit das Management erfolgreich den eigenen Ver­antwortungsbereich steuern kann. Ein wichtiges Instrument, diese Transparenz herzustellen, sind die monatlichen Reports des Controllings. Doch stellen diese wirklich Transparenz her oder verwirren sie eher?

Vor kurzem sollte ich die Controlling-Abteilung eines Unternehmens bei der Optimierung des Reporting unterstützen. Bei die­sem Unternehmen handelt es sich um einen der Hidden Champions, kaum bekannt, den­noch nutzt jeder dessen Produkte.

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So machen Sie sich die DAX-Funktionen untertan!

DAX (Data Analysis Expressions) ist eine Bibliothek mit Funktionen, Operatoren und Konstanten, die kombiniert werden können, um Formeln und Ausdrücke in PowerPivot für Excel zu erstellen.

DAX-Funktionen sind den Ihnen bekannten Excel-Tabellenfunktionen sehr ähnlich. Zum Erstellen geben Sie ein Gleichheitszeichen gefolgt von einem Funktionsnamen oder Ausdruck sowie den erforderlichen Werten oder Argumenten ein. Wie Excel stellt DAX eine Vielzahl von Funktionen bereit, die Ihnen ermöglichen, mit Zeichenfolgen zu arbeiten, Berechnungen mit Datums- und Uhrzeitangaben durchzuführen und bedingte Werte zu erstellen. Ein großer Teil der Excel-Tabellenfunktion ist hier integriert.

Allerdings ist der Umgang mit den DAX-Funktionen etwas gewöhnungsbedürftig, da sie sich in folgenden Punkten unterscheiden: Weiterlesen

Excel ist tot – es lebe Excel (Teil 6)

Controller untersuchen und beurteilen traditionell die Effizienz und Effektivität anderer  Fachbereiche, müssen aber zunehmend den Nachweis erbringen, selber so zu arbeiten. Excel ist eines der wichtigsten Standardprogramme im Controlling und Finanz- & Rechnungswesen vieler Unternehmen. Excel wird für die Planung & Budgetierung  eingesetzt, für das Reporting, für Simulationen uvm.. In zahlreichen Publikationen  zum Thema Planung, Risiko-Management, Treasury-Management u.a. wird festgehalten, dass aus vielen Gründen Excel für solche Aufgaben ungeeignet sei. Diese Kritik an MS Excel ist so nicht zutreffend, denn die Ursachen sind nicht in den „Beschränkungen“ von MS Excel, sondern in den Kenntnissen der Anwender und der Anwendungsphilosophie in den Unternehmen zu suchen! Kaum ein Unternehmen besitzt aber Nutzungskonzepte, Definitionen von notwendigen Excel-Kenntnissen für Mitarbeiter, eine Richtlinie zur  Modellierung und Nutzung von Excel (CEP).  Aus diesen und weiteren Gründen können auf Excel-Modellen basierende Entscheidungen ein großes Risikopotenzial darstellen. So werden Excel-Modelle meist unabsichtlich fehlerhaft und ineffizient erstellt und Fehler unbemerkt im Informations- und Steuerungsprozess fortgeführt (Garbage in, Garbage Out). Im schlimmsten Fall werden hier existenzgefährdende Risiken für das Unternehmen nicht oder zu spät erkannt. Ganz abgesehen von den Sanktionen, die sich aus dem Verstoß gegen  gesetzliche Regelungen wie die MaRisk, KonTraG und SOX ergeben. Sie sollten also den Einsatz von Excel in Unternehmen genauer unter die Lupe nehmen. Denn nach wie vor ist Excel unverzichtbar! In dieser Beitragsserie soll eine alternative Anwendungsphilosophie  dargestellt mit der der Excel-Workflow im Controlling optimiert werden kann. Es werden  keine Excel-Techniken vermittelt.

Problem der Planung

Beim Thema Planung werden die Nachteile von Excel (scheinbar) offensichtlich. Unabhängig vom Planungsansatz, werden in der Praxis mehrstufig verknüpfte Excel-Modelle verwendet. Szenario-Technik mit Excel bedeutet außerdem, Zellen mit zu überschreiben und die dadurch entstehenden Planungs-Varianten als Dateien zu speichern. Wenig bekannt in Controller-Kreisen sind die Instrumente Szenario-Manager und Solver, mit denen sich wunderbare Planungsmodelle im Gegenstrom-verfahren erstellen lassen. Folgt man dem eingangs vorgestellten Modellierungs-vorschlag, werden die Restriktionen beider Instrumente umgangen.

Prognosen

Nutzt man die in Excel vorhandenen Instrumente der deskriptiven und induktiven  Statistik (Statistik-Funktionen und Add-In Analysefunktionen), so lassen sich interessante Zusammenhänge aus Daten der Vergangenheit ermitteln. Diese Zusammen-hänge können in Simulations-Modelle mit Hilfe und Schaltflächen und den Funktionen  INDEX und VERGLEICH umgesetzt werden.

Wichtig für diese Vorgehensweise sind kleine, kompakte Dateien, die der vorgestellten  Modellierungsphilosophie folgen. In vielen Unternehmen scheint das aufgrund der Größe und aufgrund des Planungsprozesses (Planungsrunden Bottom up) mit den zahlreich gelieferten Excel-Dateien nicht möglich zu sein. Hier ist das Instrument der Konsolidierung sehr nützlich. Mit dieser Technik können Zahlen aus den verschiedensten Excel-Dateien zusammengefasst werden, ohne dass Zellbezüge  entstehen. Die Ergebnisse der Konsolidierung werden als Zahl in die Zielzellen  geschrieben. Damit können diese Zellen wiederum als sogenannte Veränderbare Zellen  für Szenario-Manager und Solver verwendet werden! Damit ist ein Top-Down / Bottom-Up-Ansatz problemlos möglich, selbst komplexeste Modelle zu Steuerung des Cash Managements!

Lösungsansätze
Wenn Excel im Controlling eingesetzt wird, sollten die Effizienz und die Effektivität seiner Anwendung gesteigert werden. Mit den vorgestellten Beispielen  möchte ich zum Nachdenken darüber anregen, welche Excel-Kenntnisse bei Controller wünschenswert sind. Zeit ist Geld und Controller sollten das Management unterstützen, nicht den Tag mit „Daten schaufeln“ verbringen.

Wenn Controller über die Kenntnis von nur einer Funktionalität/ Methode zur Lösung  einer Aufgabe mit Excel verfügen, fehlt der Überblick, um die situativ beste und  effizienteste Lösung zu entwickeln.
Paul Watzlawick soll dazu gesagt haben: „Wer nur einen Hammer besitzt, für den sieht alles aus wie ein Nagel.“

Dazu sind aus meiner Sicht folgende Maßnahmen notwendig:

  • Wünschenswerte Excel-Techniken identifizieren und bekannt geben
  • Standards (Modellierung, Methoden, Funktionalitäten) für die Anwendung von Excel entwickeln und im Unternehmen einführen.
  • Mitarbeiter gezielt weiterbilden oder Wissen durch „Key-Employees“ multiplizieren
  • Mitarbeiter im Controlling implementieren, die die Prozesse und Aufgaben des Controllings sowie SAP&Co. kennen, exzellenten Überblick über Excel haben und in der effizienten & effektiven Anwendung beraten können.

Fazit

Excel kann und sollte mit den vorhandenen IT-Systemen (SAP & Co.) zusammen und  ergänzend eingesetzt werden. Dazu sollten die Excel-Anwender im Controlling über klare Richtlinien oder einen Überblick über die einzusetzende Modellierung und die einzusetzenden Techniken verfügen.

Im Sinne der effizienten Anwendung sollten die Kenntnisse der Controller gezielt  erweitert und auf Standards gesetzt werden.

Im Sinne der Effektivität sollte überlegt werden, für welche Aufgaben Excel eingesetzt  werden kann und welche Funktionalitäten dabei verwendet werden sollten.

Hier gibt es verschiedene Lösungsansätze, wie ich in dieser Serie zu zeigen  versucht habe.

Dazu sollten bewusst nur Hinweise auf Excel-Techniken geliefert werden. Diese  Techniken kann sich jeder Interessierte leicht über die zahlreich vorhandene  Fachliteratur aneignen.

Nutzen Sie die Stärken von SAP & Co. im Verbund mit Excel und vermeiden die Schwächen!

In diesem Sinne: Carpe Excel!

Wird hier fortgesetzt….

Excel ist tot – es lebe Excel (Teil 5)

Controller untersuchen und beurteilen traditionell die Effizienz und Effektivität anderer Fachbereiche, müssen aber zunehmend den Nachweis erbringen, selber so zu arbeiten. Excel ist eines der wichtigsten Standardprogramme im Controlling und Finanz- & Rechnungswesen vieler Unternehmen. Excel wird für die Planung & Budgetierung eingesetzt, für das Reporting, für Simulationen uvm.. In zahlreichen Publikationen zum Thema Planung, Risiko-Management, Treasury-Management u.a. wird festgehalten, dass aus vielen Gründen Excel für solche Aufgaben ungeeignet sei. Diese Kritik an MS Excel ist so nicht zutreffend, denn die Ursachen sind nicht in den „Beschränkungen“ von MS Excel, sondern in den Kenntnissen der Anwender und der Anwendungsphilosophie in den Unternehmen zu suchen! Kaum ein Unternehmen besitzt aber Nutzungskonzepte, Definitionen von notwendigen Excel-Kenntnissen für Mitarbeiter, eine Richtlinie zur Modellierung und Nutzung von Excel (CEP). Aus diesen und weiteren Gründen können auf Excel-Modellen basierende Entscheidungen ein großes Risikopotenzial darstellen. So werden Excel-Modelle meist unabsichtlich fehlerhaft und ineffizient erstellt und Fehler unbemerkt im Informations- und Steuerungsprozess fortgeführt (Garbage in, Garbage Out). Im schlimmsten Fall werden hier existenzgefährdende Risiken für das Unternehmen nicht oder zu spät erkannt.  Ganz abgesehen von den Sanktionen, die sich aus dem Verstoß gegen gesetzliche Regelungen wie die MaRisk, KonTraG und SOX ergeben. Sie sollten also den Einsatz von Excel in Unternehmen genauer unter die Lupe nehmen. Denn nach wie vor ist Excel unverzichtbar! In dieser Beitragsserie soll eine alternative Anwendungsphilosophie dargestellt mit der der Excel-Workflow im Controlling optimiert werden kann. Es werden keine Excel-Techniken vermittelt.

Problem der Datenverdichtung und der Datenanalyse

Nach erfolgreichem Import von Daten aus dem Vorsystem werden diese meist im nächsten Schritt aus anderen Excel-Dateien um dort vorhandene Informationen ergänzt. Dies geschieht meist mit der Funktion SVERWEIS, führt aber bei großen Datenmengen (>3000) zu einer starken Belastung des Arbeitsspeichers. Manche Anwender schalten das automatische Neuberechnen in Excel aus, weil jede kleinste Änderung die Performance beeinträchtigt.

Mögliche Alternativen:

  • Setzen Sie die Funktionen INDEX und VERGLEICH ein.
  • Nutzen Sie MS Query (Anmerkung April 2015) oder Power Query, um Daten mehrerer Excel-Dateien zusammenzuführen, ohne dass Verknüpfungen in den Zellen entstehen. Durch diese Technik entstehen deutlich kleinere Dateien! Denn die Zeichen in den Bezügen sorgen für großen Speicherbedarf von Excel-Dateien.

Um Daten zu verdichten, zu sortieren und/oder zu filtern werden gerne die entsprechenden Excel-Funktionalitäten eingesetzt. Wer schon einmal mit der Pivot-Tabelle gearbeitet hat, wird gerne auf die Sortierung, den Autofilter u.ä. verzichten. Ist ein Controlling ohne Pivot-Tabelle denkbar? Zumal in der Pivot-Tabelle sehr ähnliche Instrumente als Oberfläche von MIS-Systemen verwendet werden.

  • Sie können dadurch auf den Import von Daten verzichten!
  • Die Daten bleiben physisch im Datenbanksystem und werden von der Pivot-Tabelle „lediglich“ verdichtet.
  • Solange Ihr PC mit genügend RAM ausgerüstet ist, gibt es keine Beschränkungen, was die Zahl der Datensätze betrifft!
  • Mit dem Öffnen der jeweiligen Excel-Datei wird die Pivot-Tabelle automatisch aktualisiert!

Wird hier fortgesetzt…..

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Excel ist tot – es lebe Excel (Teil 4)

Controller untersuchen und beurteilen traditionell die Effizienz und Effektivität anderer Fachbereiche, müssen aber zunehmend den Nachweis erbringen, selber so zu arbeiten.  Excel ist eines der wichtigsten Standardprogramme im Controlling und Finanz- & Rechnungswesen vieler Unternehmen. Excel wird für die Planung & Budgetierung eingesetzt, für das Reporting, für Simulationen uvm..  In zahlreichen Publikationen zum Thema Planung, Risiko-Management, Treasury-Management u.a. wird festgehalten, dass aus vielen Gründen Excel für solche Aufgaben ungeeignet sei.
Diese Kritik an MS Excel ist so nicht zutreffend, denn die Ursachen sind nicht in den „Beschränkungen“ von MS Excel, sondern in den Kenntnissen der Anwender und der Anwendungsphilosophie in den Unternehmen zu suchen!
Kaum ein Unternehmen besitzt aber Nutzungskonzepte, Definitionen von notwendigen Excel-Kenntnissen für Mitarbeiter, eine Richtlinie zur Modellierung und Nutzung von Excel (CEP).
Aus diesen und weiteren Gründen können auf Excel-Modellen basierende Entscheidungen ein großes Risikopotenzial darstellen. So werden Excel-Modelle meist unabsichtlich fehlerhaft und ineffizient erstellt und Fehler unbemerkt im Informations- und Steuerungsprozess fortgeführt (Garbage in, Garbage Out). Im schlimmsten Fall werden hier existenzgefährdende Risiken für das Unternehmen nicht oder zu spät erkannt.  Ganz abgesehen von den Sanktionen, die sich aus dem Verstoß gegen gesetzliche Regelungen wie die MaRisk, KonTraG und SOX ergeben. Sie sollten also den Einsatz von Excel in Unternehmen genauer unter die Lupe nehmen. Denn nach wie vor ist Excel unverzichtbar!
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Problem des Datenimports und der Anzahl der Datensätze

Im Fachbereich Controlling werden in der Regel zahlreiche IT-Systeme verwendet. Dabei dürfte SAP das am meisten eingesetzte ERP-System sein. Aus SAP & Co. werden die ge-wünschten Daten in irgendeinem Datenformat als Datei oder unmittelbar in eine Excel-Tabelle exportiert. Bei diesem Verfahren entsteht jedoch ein erheblicher Aufwand in der Nachbearbeitung der Daten. Die Ursache dafür sind der wenig „Excel-freundliche“ Aufbau und die Struktur der exportierten Standard-Berichte .
Mit sehr hohem manuellem Aufwand, teilweise mit VBA-Programmierung oder mit Zusatz-Tools werden diese Reports in Excel-Listen verwandelt. Dies ist völlig unnötig!

Alternative 1:

Sie könnten in Ihrem Vorsystem spezielle, für den Export nach Excel vorgesehene Berichte generieren (lassen). Hier stelle ich immer wieder fest, dass in diesem Bereich die Kenntnisse der Controller zur Berichtserstellung (z.B. in SAP) oder auch die Kenntnis über die vorhande-nen Berichte, Tabellen recht gering sind. Damit besteht eine Abhängigkeit von internen oder externen Experten!

Alternative 2:

SAP & Co. werden in Verbindung mit Datenbanksystemen (z.B. Oracle, SQL Server, DB2, etc.) eingesetzt. Mit einfachen Mitteln lässt sich eine Verbindung zwischen Datenbanksystem und Excel aufbauen (ODBC), mittels der Daten nach Excel exportiert werden können. Mit diesem Verfahren entfallen die üblichen Nacharbeiten eines Dateiimports. Die Schnittstelle ODBC wird über die Sprache SQL gesteuert, wofür Microsoft im Rahmen des Office-Paketes ein Tool MS Query zur Verfügung stellt.

Alternative 3 (Ergänzung vom April 2015):

Sie erstellen mit Hilfe des Add-Inn Power Query eine Datenmodell, in das sie die exportierten (SAP-)Dateien einladen. Dabei stellt Power Query automatisiert die von Ihnen benötigen Strukturen ohne Programmierung her.

So entsteht eine dynamische Verbindung zwischen Ihrem Excel-Modell und der Datenbank, die stets die aktuellen Daten in einem genau beschriebenen Umfang „liefert“. Der Vorteil:

  • Kein Datenfriedhof mit 65.000 oder mehr (Excel 2007 oder jünger) Datensätzen!
  • Die Dateien, die Sie nach der beschriebenen Modellierung erstellen und über MS Query mit den notwendigen Daten befüllen, sind deutlich kleiner als 1 MB! (Beispiel 3 im Downloadbereich).
  • Die Daten lassen sich auf „Knopfdruck“ aktualisieren.

„Datentopf“

Sollten Sie keine Zugriffsberechtigung auf das primäre Datenbanksystem erhalten, können Sie als Alternative den benötigten Datenbestand periodisch aus dem Primärsystem in eine zweite, dezentrale Datenbank schreiben lassen.
Sollte auch das nicht möglich sein, richten Sie sich das dezentrale Datenbanksystem (Anmerkung April 2015: Das gilt auch, wenn Sie Power Query einsetzen! Siehe dazu diesen Blog-Eintrag Single-source-of-truth) selbst ein und „füttern“ es mit den als Datei exportierten Standardberichten. Das bedeutet einen gewissen Erstellungsaufwand, zahlt sich aber durch den Zeitgewinn aus!

Konzepte, um Daten nach Excel zu importieren

Wird hier fortgesetzt…..

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